Vorab eine kleine Triggerwarnung. Auf dieser Seite geht es um meine ehrenamtliche Arbeit als Sternenkindfotografin. Sternenkinder, sind Kinder, die den Sprung in die Welt leider nicht geschafft haben oder kurz nach der Geburt versterben. Ich möchte Euch hier über meine ehrenamtliche Arbeit bei der Stiftung Dein Sternenkind erzählen, euch Bilder zeigen und über meine Einsätze berichten. Schaut euch die Bilder nicht an, wenn ihr es euch nicht zutraut.
Im September 2020 bin ich über einen Facebook Post von DEIN STERNENKIND gestolpert, in dem Fotografen für Dresden gesucht wurden. Mein Herz sagte sofort ja, der Kopf brauchte einen Moment. Und doch war die Entscheidung für eine Bewerbung ganz schnell gefallen.
knapp 100 Sternchen später – Sommer 2024: Dieses Ehrenamt ist soviel mehr als ich erwartet habe. Ich habe Sternenkinder gehalten, berührt, eingekleidet, mit ihnen gesprochen und sie liebevoll fotografiert. Oft mit ihren Eltern, manchmal aber auch ganz allein. Ich habe hunderte von Bildern bearbeitet, lange Gespräche geführt mit Eltern, Hebammen, Ärzten, Pastoren, Stationspsychologen, Redakteuren. Ich habe geweint, getröstet und gelacht, Zuversicht gestreut und Kraft gegeben, Briefe geschrieben, Päckchen gepackt. Manchmal habe ich aber auch gezweifelt. Gezweifelt ob ich den Eltern mit den Bildern gerecht werden kann. Besonders dann, wenn man die halbe Nacht fotografiert und nur einen Hauch von Licht zur Verfügung hat. – Bildrauschen – das kleine fiese Monster, mit dem wir uns manchmal einfach arrangieren müssen. Besondere Herausforderungen, wenn die Mäuse so winzig klein sind, fehlgebildet oder schon etwas länger tot, sodass es schwierig ist auch nur ein Händchen oder Füßchen zu fotografieren. Zweifel, welche Bilder man den Eltern zumuten kann.
Oft werden wir Sternenkindfotografen gefragt warum wir tote Kinder fotografieren – und das komplett kostenfrei für die Eltern. Dazu gibt es nur eine Antwort.
“Wir tun es, weil wir es können.”
Man braucht keinen Mut für ein Ehrenamt. Nur Herz und ein bisschen Zeit.
An dieser Stelle gilt mein Dank an all meine Sternenkindeltern, die mir die Fotografien zur Veröffentlichung freigegeben haben. Eure kleinen Sternchen und eure Geschichte, Bilder und Emotionen tragen dazu bei, dass das Thema Sternenkind aus der TABU-Zone heraus kommt. Ja, wir sprechen offen darüber.
In Erinnerung an Mia, Julius, Mulan, Laira, Angelina, Freyr +Freya, Nova, Emma, Joey, Elias, Lukas, Esther, Erwin, Simeon, Hermine, Ernst, Marlene, Hannah, Gregor, Emily, Mathilda-Charlotte, Maarta, Ilvie, Mila, Ben, Polina, Till, Arthur, Fips, Mia, Julia, Finn, Anastasia, Anna En, Matilde, Otto, Joshua, Luisa, Theo, Stella, Paulina, Ben, Liam,…